Das Behörden­versagen geht weiter!


    Kolumne – Politik mit Verstand und Vernunft


    (Bild: zVg) Alfred Heer, Nationalrat SVP, Zürich

    Seit Ausbruch der Corona Krise machen unsere Behörden eine ganz schlechte Falle. Am Anfang stand die Schweiz ohne Schutzmaterial da: Keine Desinfektionsmittel, keine Schutzmasken. Um das Versagen zu kaschieren, teilte das BAG mit, dass Masken nichts nützen. Als man dann genügend Masken hatte, wurde eine Maskentragpflicht vom Bundesrat verordnet. Für wie blöd hält der Bundesrat eigentlich die Bevölkerung?

    Nach der ersten Welle im Frühjahr 2020 verkündete Bundesrat Berset stolz: «Wir können Corona». Dabei liessen die Behörden den ganzen Sommer 2020 ungenutzt, um genügend Impfdosen zu bestellen oder griffige Schutzkonzepte für Alters- und Pflegeheime mit Schnelltest zu entwickeln. Das Resultat ist klar: Hunderte Tote in Alters- und Pflegeheimen weil die Behörden geschlampt haben. Die Covid App – ein besserer Witz!

    Als die Zahlen im Spätjahr 2020 explodiert sind, hat man die Schuldigen gefunden; die Gastronomie muss es sein. Man treibt hunderte in den Ruin, sperrt junge Menschen zu Hause ein, verbietet diesen Sport und Fitness zu treiben, obwohl gerade sie gar nicht von einer Erkrankung betroffen sind. Mit anderen Worten drangsaliert man 94 Prozent der Bevölkerung, um 6 Prozent zu schützen. Anstatt, dass man 94 Prozent leben lässt und die 6 Prozent schützt, verhängt man gegen alle Sanktionen.

    Unfähige Manipulatoren
    Dann verkündete der Bundesrat anfangs März stolz, dass jeder, der will, bis Ende Juni geimpft sein wird. Ende März berichtet der Bundesrat, dass jeder der will, bis Ende Juni einmal geimpft sein wird. Die Homepage meineimpfung.ch musste wegen gravierender Datenschutzmängel abgestellt werden. Das BAG sitzt im Stiftungsrat und hat diese Webseite mit mehreren Hundertausend Franken unterstützt.

    Die neuste Erfindung der Behörden und des Staatsmediums SRG ist die Manipulation der Zahlen. Die Zahlen sind tatsächlich im Steigen. Jedoch nicht die Positivitätsrate. Wenn 4.4 Prozent der Getesteten positiv sind und man 50’000 Personen testet, ergibt dies 2’200 Infektionen. Wenn man 100’0000 testet logischerweise 4’400. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die Fallzahlen verdoppelt hätte, sondern dass man doppelt so viel getestet hat. Das einzige Kriterium sind die Spitalein­weisungen und diese sind seit geraumer Zeit auf tiefem Niveau stabil.

    Jetzt spricht man davon, dass man Geimpfte und Genesene nicht priviligieren sollte. Übersetzt heisst dies, man soll diese weiter einsperren. Man spricht schon von einem Privileg, wenn man seine normalen Freiheitsrechte ausüben will. Beispielsweise den Besuch einer älteren Verwandten im Pflegeheim, welche geimpft ist oder der Besuch eines Restaurants. Es ist leider eine Tatsache, dass sich viele Personen nicht mehr um das Geschwätz der Behörden kümmern und die Schutzkonzepte nicht mehr einhalten. Dies ist keine gute Entwicklung. Die Behörden täten gut daran, endlich genügend Impfstoff zu besorgen, Lockerungen rasch und zügig in die Wege zu leiten, anstatt weiterhin auf Panik zu machen. Die wirtschaftlichen und psychischen Folgeschäden sind heute gesundheitsschädlicher als das Corona Virus.

    Mit der Drohung, dass nur wer sich impfen lässt, volle Freiheiten geniessen soll, wird grober Unfug betrieben. Wer sich impfen lässt, ist geschützt. Wieso sich allerdings ein 20 Jähriger impfen lassen soll, ist ein grosses Rätsel. Bekanntlich haben die jungen Menschen kaum schwere Verläufe. Wer sich nicht impfen lässt, gefährdet niemanden höchstens sich selber. Selbstverständlich bin ich kein Impfgegner. Ich vertraue der Wissenschaft. Aber ich erachte die Selbstbestimmung über den eigenen Körper immer noch höher als staatlich verordnete Impfzwänge. Man sagt zwar, dass es keine Impfpflicht gäbe, aber man will offensichtlich Leute, welche sich nicht impfen so einschränken, dass diese sich faktisch impfen müssen. Wahrlich wir haben es weit gebracht. Covid ist heimtückisch und für einige Personen leider auch nicht folgenlos, aber trotz allem ist es weder die Pest noch HIV noch Ebola.

    Perverse Ausgangssperren
    In Frankreich herrscht seit mehreren Wochen eine Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Ein Superlockdown seit Wochen mit dem Resultat, dass die Zahlen trotzdem explodieren. In Deutschland darf man nicht mehr mit dem Camper an die Ostsee in die Ferien, aber nach Mallorca mit dem Flugzeug geht. Mallorca, welches bereits viele Fälle mit dem brasilianischen Virus vorzuweisen hat. Man muss sich schon fragen, was die Regierungen in vielen europäischen Ländern eigentlich taugen. Und unser Bundesrat weiss nichts besser, als zu drohen, dass es keine Lockerungen geben kann. Glücklicherweise haben wir eine Direkte Demokratie, Kantons­regierungen und Verbände, welche sich gegen diese Hysterie wehren.

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